Dass Thomas Tuchel und der FC Bayern am Saisonende getrennte Wegen gehen, dürfte Didi Hamann nicht überrascht haben. Der Ex-Profi und TV-Experte stellte diese Prognose schließlich schon vor einigen Wochen auf und lieferte sich anschließend regelmäßig Scharmützel mit dem Noch-Coach der Münchener.
Ob Hamann auch mit seiner Einschätzung zu dem möglichen Nachfolger Tuchels richtig liegen wird? In seiner aktuellen Sky-Kolumne bringt der 50-Jährige Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart für den Trainerjob an der Säbener Straße ins Spiel. „Ich würde fast dazu tendieren zu sagen: Lasst es Sebastian Hoeneß machen!“, meint Hamann und begründet: „Die menschliche Komponente ist in den letzten Monaten oder vielleicht sogar Jahren verloren gegangen. Der Verein muss wieder menscheln, wie man in Bayern sagt, und zwar auf allen Ebenen. Hoeneß könnte dazu beitragen.“
Zahlreiche Namen befinden seit der Bayern-Meldung zur bevorstehenden Trennung von Tuchel im Umlauf. Zwei von diesen greift auch Hamann auf. Zinedine Zidane wolle anscheinend nirgendwo arbeiten, wo er die Sprache nicht spricht, mutmaßt er. Bei Xabi Alonso kann sich Hamann indes einen Verbleib bei Bayer Leverkusen vorstellen. „Er hat in Leverkusen einen super Kader und wenn er bleibt, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Mannschaft mehr oder weniger zusammenbleibt“, führt er aus. „Er wird nicht vergessen, dass er den Leverkusenern auch zu Dank verpflichtet ist, weil er dort die Chance bekommen hat, als Trainer zu arbeiten.“
Und sollten die Bayern - oder womöglich Tuchel selbst - einen vorzeitigen Schlussstrich ziehen, „glaube ich, dass es jetzt relativ einfach wäre, einen Trainer bis zum Saisonende zu bekommen“, so Hamann. „Viele würden sich die Finger lecken nach der Chance, das Viertelfinale, Halbfinale oder das Endspiel der Champions League zu erreichen oder sie sogar zu gewinnen. Ich glaube, dafür würden sie sogar zu Fuß nach München gehen“, sagt er mit Blick auf Trainer wie Louis van Gaal, Arsene Wenger oder Jose Mourinho.
Die Option eines Trainerwechsels noch in dieser Saison verbietet sich laut Hamann allerdings. „Wenn du als Bayern-Führung nach dem 0:1 in Rom und den beiden Niederlagen in der Bundesliga sagst, du willst mit Tuchel weitermachen, dann musst du es durchziehen. Ob das richtig ist, werden die nächsten Wochen zeigen.“